VON CHEMNITZ NACH PRAG UND ZURÜCK
Der European Peace Ride 2021 (Chemnitz – Prag – Chemnitz) wurde am 11. und 12. September 2021 mehr als erfolgreich durchgeführt. Über 80 Teilnehmer*innen aus Deutschland und der Tschechei radelten gemeinsam als Peloton über 400 km im Rahmen des Kulturhauptstadtprozesses 2025.
Rund 5500 Höhenmetern mussten die Fahrer*innen mit Muskelkraft bezwingen, um die beiden schweren Etappen von Chemnitz nach Prag und wieder zurück zu finishen.
Wir sind besonders stolz darauf, dass alle Teilnehmer*innen gemeinsam, ohne einen einzigen Ausfall, am Sonntag um Punkt 18:00 Uhr am Karl-Marx-Monument einfuhren.
Um die kulturelle Verbindung zwischen Kunst und Sport hervorzuheben, wurden auf der Strecke 15 Städte und Gemeinden angefahren, die im Kunstprojekts „Purple Path“ verankert sind. So führt die Route am Samstag und Sonntag wie Augustusburg, Zschopau, Olbernhau, Annaberg-Buchholz und Zwönitz – einem Parcours internationaler Kunst.
DER EUROPEAN PEACE RIDE IN ZAHLEN
DISTANZ
HÖHENMETER
RADSPORTLER:INNEN
EIN PAAR WORTE VON KAI
Kai Winkler, einer der Initiatoren und selbst begeisterter Radfahrer, erklärt die Idee zum European Peace Ride: „Als wir im letzten Jahr mit 39 Radfahrer:innen das BidBook nach Berlin brachten und Chemnitz im Anschluss auch noch den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2025 bekam, hatten wir alle Feuer gefangen.“ Winkler weiter: „Danach stand fest, dass wir uns wieder in den Sattel schwingen würden. Jetzt sind rund doppelt so viele Mitradelnde dabei und wir freuen uns sehr auf die Fahrt nach Prag.“
Begonnen hat unser Abenteuer am Samstagmorgen am Stadion an der Gellertstraße, Heimspielstätte des Chemnitzer FC.
Bei weniger gutem Wetter aber dennoch hoch motiviert, trafen sich alle Teilnehmer*innen pünktlich kurz vor 8 Uhr an der Startlinie des EPR21, um noch ein paar motivierende Wort von Friedensfahrer Thomas Barth, und den Betreibern des Friedensfahrtmuseums in Kleinmühlingen zu erhalten.
Gemeinsam fuhren alle Starter und Starterinnen, unter großem Beifall von Chemnitzer Bürger*innen, aufgeteilt in zwei Peloton aus der Stadt und begaben sich auf die anstehenden 200 Kilometer in Richtung Tschechien.
Erfahrungsberichte von Teilnehmer:innen
Hallo liebe Organisatoren,
ihr habt eine super Veranstaltung organisiert.
Hat alles perfekt gepasst.
Die Streckenführung, die Streckenabsicherung, die Verpflegung, die freundlichen Helfer, die Übernachtung, der Service, die Bekleidung, einfach Super !!
Auch die Idee, das alle zusammen fahren und ankommen war sehr gut.
Wenn es eine Wiederholung gibt, bin ich gern wieder dabei. Wenn es nicht als Fahrer geht, auch gern als Helfer.
Also nochmal vielen Dank für das schöne, erlebnisreiche Wochenende.
Thomas Weiser
Hallo liebes Fit4Bike Team,
ich möchte mich nochmal ganz herzlich bei Euch für dieses grandiose Event bedanken. Es war ein tolles Erlebnis und wird für immer in Erinnerung bleiben. Es ist für mich immernoch beeindruckend mit welchem Enthusiasmus und mit welcher Professionalität Ihr die Fahrt organisiert und das Thema „Kulturhauptstadt 2025“ umgesetzt habt.
Respekt vor Eurer Arbeit, der investierten Kraft und der Ausdauer in den Fahrzeugen.
Vielen lieben Dank nochmal und lasst es Euch gut gehen!
Sascha Brandt
Dear Kai & the whole EPR team,
I would like to thank you for creating and managing the Internationale Friedensfahrt 2021.
The organization of the event was great, the people (pace cars, motorbike marshalls, police escort, refreshment stations staff, translators) were very neat and helpful. Considering that it was the 1st edition you did an amazing job!
I put this event among the top 3 biking events so far in my life and I am gratefull that I could be part of it and add a little to the whole idea of EPR.
I wish the whole team the best for the future.
Spitzen arbeit Damen und Herren!
Tomas
Liebes FIT4Bike-Team,
ich möchte mich herzlich für die ausgesprochen schöne und super organisierte Friedensfahrt nach Prag und zurück bedanken. Vermutlich kann ich es nur erahnen, welche Arbeit hinter diesem Projekt steckte. Es war ja wirklich an alles gedacht. Einen großen Dank auch an alle fleißigen Helfer rund um die Fahrt. Mir ist es bis jetzt noch schleierhaft, wie Ihr es geschafft habt, innerhalb von maximal 2 Stunden die Verpflegungsstationen einschl. Toiletten auf-> ab->und wieder aufzubauen. Auch später im Hotel war sofort wieder ein Ansprechpartner vor Ort und regelte sehr souverän die Unterbringung der Räder.
Auch hatte man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass Ihr die Lage nicht unter Kontrolle hättet.
Lange Rede, kurzer Sinn: Nochmals vielen Dank für das zu 100% gelungene Wochenende und riesigen Respekt vor Arbeit, welche dahinter steckte.
Daniel Frank
Liebes EPR Team,
ich möchte mich bei euch allen noch einmal für das tolle Event bedanken, insbesondere die mega Organisation. Keiner von uns kann wahrscheinlich ermessen, wieviel Kraft, Aufwand und Zeit dafür nötig waren.
Prima auch, dass offensichtlich niemand ernsthaft verletzt worden ist.
Für euch alles Gute, macht weiter so und vielleicht sieht man sich ja mal wieder!
Alexander Silex
Liebes Fit4Bike- Team,
Stephan und ich durften auch diese fantastische Reise nach Prag mit Euch erleben.
Wir haben auf dieser besonderen Tour wunderbare Erlebnisse gehabt und viele Gänsehautmomente gespürt.
Allen voran der enge Zusammenhalt und die Bindung aller Fahrer und Helfer hat uns sehr beeindruckt. Dabei ist jegliche körperliche Anstrengung in den Hintergrund dieser Tour gerückt.
Jede /jeder einzelne Helfer und Fahrer hat dazu beigetragen, dass es ein unvergessliches Wochenende wurde.
Mein spezieller Moment war unter anderen an der Verpflegungsstelle in Bärenstein.
Ich hatte kurz gezweifelt, ob ich es noch bis nach Hause schaffe und ich doch lieber aufgeben sollte. Dann sah ich die liebevoll angerichteten Schnitten mit Streichwurst. Und oben drauf hatten die Damen ein Fahrradsymbol „eingezeichnet“. Motivierende Worte der Teamkammeraden und diese Liebe zum Detail hat mich dann wieder mit Optimismus gefüllt und mir den notwendigen letzten Schub für die Endstrecke zum Ziel nach Chemnitz versorgt!
Dieses Erlebnis mit Euch ist einfach unbezahlbar. VIELEN Dank dafür!
Sehr gern wären wir auch beim nächsten mal wieder ein Teil dieses Teams!
Stephan und Noémi
Lieber Kai, liebes Team von Fit4Bike, liebe Betreuer, liebe Sponsoren,
nun liegt er schon fast vier Wochen hinter uns, der European Peace Ride. Zeit um das Ganze nochmal in Ruhe Revue passieren zu lassen. Für uns als ambitionierte Hobbyfahrer ist es immer etwas ganz Besonderes, an so einem Event teilnehmen zu können und man macht sich natürlich so seine Gedanken dazu. Ich finde die Idee, die Friedensfahrt wieder aufleben zu lassen, genial und ich bekomme regelmäßig Gänsehaut, wenn ich mir vorstelle, dass das vielleicht in 2025 der Fall sein soll und das Ganze von Chemnitz aus initiiert wurde. Deshalb war die Freude auch groß, dass der diesjährige European Peace Ride trotz aller Corona-Widrigkeiten doch noch stattfinden konnte. In diesem Zusammenhang gilt dem Orga-Team ein riesiges Dankeschön und größter Respekt, wie Ihr es geschafft habt, in der kurzen Zeit das alles noch möglich zu machen.
Wir hatten uns wieder entschieden, zusammen mit unseren Freunden die Tour auf dem Tandem zu absolvieren. Sorge bereitete mir jedoch im Vorfeld nicht die Entfernung, die ist mit dem Tandem genauso gut zu bewältigen, nein, die zu absolvierenden Höhenmeter machten mir Sorgen. Ich habe meinen Mann mehrfach vorher darauf angesprochen, auch in der Erinnerung, dass uns auch bei Fichkona die ersten Etappen mit den Höhenmetern enorm zu schaffen gemacht hatten, da das Tandem seine Stärken nicht am Berg sonder eher auf der Geraden bzw. bergab hat und es sehr schwer ist, einen guten Rhythmus in einer Gruppe mit Rennrädern zu finden. Aber er beruhigte mich immer wieder und ich vertraute auf seine gute Verfassung. Bei mir hatte eine Sprunggelenksfraktur im Frühjahr zu einem herben Trainingsrückschlag geführt. Zu allem Unglück erkrankten wir dann Anfang August noch an Corona, was uns dann trainingsmäßig natürlich auch entsprechend ausbremste. Im anschließenden Urlaub im Zillertal konnten wir dann aber unsere Verfassung an einigen Bergen testen und konnten mit gutem Gefühl feststellen, dass Corona keine gravierenden Spuren hinterlassen hatte. Und dann war es endlich soweit. Der European Peace Ride stand an.
Am Samstag in der Frühe ging es los: Als ich nachts um 4 Uhr aufwachte und die Regentropfen auf das Dachfenster plätschern hörte, war ich erst einmal gefrustet: Bei Regen in solch eine Tour zu starten, macht nicht wirklich Spaß, aber so ist es nun einmal. Auf dem Parkplatz am Stadion an der Gellertstraße trafen sich dann alle und als die Friedensfahrt-Hymne zum Start erklang, war da schon ein bisschen Gänsehautfeeling dabei. Leider war das Wetter wieder einmal anders als angesagt und leichter Regen und Nässe sollten uns noch ziemlich lange an diesem Tag begleiten. Auf der Hinfahrt nach Prag waren 197,55 km und 2.483 hm zu bewältigen. Die insgesamt rund 80 Fahrer waren in zwei Gruppen aufgeteilt, die durch entsprechende Begleitfahrzeuge zusammen gehalten wurden. Außerdem begleiteten uns einige tschechische Motorradfahrer, die uns die Kreuzungen frei machten, was das Fahren deutlich entspannter machte als immer wieder Abbremsen und Beschleunigen müssen. Wie erwartet, war es trotzdem nicht ganz einfach, da uns das Feld an den Anstiegen immer wieder ausbremste und wir die Schwungmasse des Tandems nicht ausnutzen konnten, sondern das doch eher träge Tandem quasi aus dem Stillstand die Anstiege hinaufkämpfen mussten. Manchmal legte das Feld ein Tempo vor, dass man dachte, es wäre doch ein Rennen und jeder wolle der Erste sein. Steffi vom anderen Tandem zweifelte auch schon an sich, warum sie sich nicht lieber aufs Rennrad gesetzt hatte, aber egal, wir wussten ja, worauf wir uns eingelassen hatten und warum uns das Tandem fahren soviel Spaß macht: Es ist halt immer etwas Besonderes, wenn man so eine Strecke gemeinsam meistert und nicht für sich alleine. Also fuhren wir immer mit Blick auf die nächste Verpflegungsstation, die wie immer super organisiert waren. Selbst Ständer für die Räder waren vor Ort. Und Dixies. Das ist schon der Wahnsinn, an was Ihr immer alles denkt. Unterwegs kamen wir an einem schlechten Bahnübergang vorbei, die Schienen waren zu hoch und die Feuchtigkeit tat ihr Übriges: Nachdem bereits ein Begleitmotorrad gestürzt war, rutsche auch noch ein Radfahrer auf der Schiene weg und stürzte. Der nächste hatte dann noch die Wahl zwischen „Drüberfahren“ oder sich selbst zu Boden begeben und entschied sich wohl selbstverständlich für Letzteres. Beide konnten durch das DRK-Team gut versorgt werden und sofort wieder aufs Rad steigen. Am späten Nachmittag hatte ich das Gefühl, dass das Feld deutlich entspannter unterwegs ist und als dann an der eigentlich letzten Verpflegung noch die Pause verlängert wurde, war klar: Wir waren wohl doch zu schnell unterwegs gewesen. Die Fahrt durch Prag zum Marienplatz war dann auch ein Erlebnis für sich: Extrem viel Pflasterstrecke, Engstellen zwischen Straßenbahnschienen u.ä. Da waren wir auf dem Tandem mit den breiteren Reifen deutlich im Vorteil und ich war froh, dass hier alle heil durchkamen und nichts passierte. Nach nahezu genau 10 h Fahrt rollten wir dann ziemlich geschafft in Prag ein. Dort gab es einen Empfang u.a. durch die Bürgermeister von Prag und Chemnitz und anschließend Musik. Zum Glück war es mittlerweile trocken und auch angenehm warm. Aber wir waren dann doch ziemlich geschafft und machten uns bald auf den Weg in unser Hotel. Mit Blick auf den bevorstehenden nächsten Tag (213,53 km und 2.632 hm) wurde der Abend auch nicht allzu lang. Die anstehende Etappe war länger und mit mehr Höhenmetern versehen, insbesondere verriet das Höhenprofil einen längeren Anstieg, der mir nach den Erfahrungen des ersten Tages zunehmend Sorgen bereitete.
Um sechs Uhr war das Frühstück geplant, aber irgendwie war das Hotel dann anderer Meinung und wir durften uns erst eine halbe Stunde später für den Tag stärken. Gern hätten wir dann auch den Wecker später gestellt, aber naja, sowas weiß man ja vorher nicht. Trotz der Verspätung hatten manche von uns die Ruhe weg und ließen sich auch nicht aus dem Konzept bringen. Während die ersten schon unterwegs zum Treffpunkt waren, holten andere noch eine Tasse Kaffee. Aber irgendwie haben wir es dann doch alle pünktlich zum Marienplatz geschafft, um wieder gemeinsam auf die Tour zurück nach Chemnitz zu starten. Bereits auf dem Weg aus Prag heraus hatten wir die ersten 450 hm hinter uns. Das fühlte sich gut an. Das Wetter war deutlich besser als am Vortag. Wir sortierten uns diesmal auch eher im vorderen Bereich des Feldes ein, dort fährt es sich deutlich entspannter, da man viel weniger mit dem Ziehharmonikaeffekt nach Kurven und Hügeln zu kämpfen hat. Irgendwann, im Wald, als die Straße noch feucht war und teilweise Schlamm auf der Straße uns alle zum vorsichtigeren und langsameren Fahren zwang, hörten wir ein lautes „Stop“ aus dem hinteren Feld. Leider war doch jemand gestürzt, konnte aber wiederum gut versorgt werden und es ging weiter. Irgendwann kam dann ziemlicher Wind auf und wenn man mit dem Tandem einmal aus dem Windschatten des Feldes rausgefallen war, war es quasi unmöglich, aus eigener Kraft wieder an das Feld ran zufahren. Aber – und daran hätte ich vorher nicht geglaubt – selbst ein schmales Rennrad konnte uns so viel Windschatten bieten, dass wir es mit dessen Hilfe schafften, wieder zum Feld aufzuschließen. Vielen Dank nochmal dafür. Irgendwann war es dann soweit, wir stärkten uns an einer Verpflegung und wussten, als nächstes steht der längere Anstieg an. Hierfür wurden die Gruppen aufgehoben und wir wollten uns auf dem Berg alle wieder sammeln, sodass jeder sein Tempo fahren konnte. Der Berg zog sich natürlich in die Länge und wir verloren schnell den Anschluss zum Feld. Als dann Jens mit dem Begleitfahrzeug das hinter uns liegende Tandem und damit unsere Freunde ein Stück mit nach oben nahm, waren wir wohl die Letzten des Fahrerfeldes. Kai und Katja fuhren mit dem Begleitfahrzeug mit uns. Als Kai meine Frage bejahte, ob wir genug Zeit hätten, um aus eigener Kraft nach oben zu fahren, war ich erleichtert. Wir fuhren dann mit dem anderen Tandem zusammen weiter und Kai versuchte alles, um uns abzulenken. Plötzlich schallte „Highway to hell“ aus den Lautsprechern des Skoda, den beiden mussten bald die Ohren abfallen, aber mich hat das megamotiviert und mit Musik machte das Strampeln ja auch deutlich mehr Spaß. Lustig war, als kurz vor der Kuppe Anton plötzlich zu Fuß neben uns auftauchte, um uns zu sagen, dass es dann oben ziemlich zügig weitergeht und wir uns nicht allzu lange ausruhen sollten. Aber das hatten wir gar nicht vor, der Berg war geschafft und ich war ziemlich begeistert, als uns dann das gesamte Fahrerfeld applaudierend auf dem Berg empfing. Wie besprochen, fuhren wir direkt weiter. Damit hatte aber wohl keiner gerechnet, sodass wir bereits an der nächsten Kreuzung halten mussten, da noch gar kein Begleitfahrzeug da war. Später am Verpflegungspunkt Bärenstein angekommen, zweifelte ich dann langsam, ob wir es pünktlich nach Chemnitz schaffen würde. Es lag ja noch ein ganzes Stück Weg vor uns. Das Tempo war danach dann auch ziemlich hoch, aber es waren ja kaum noch Anstiege dabei. Es war ein schönes Gefühl, sich der Heimat und unserem Ziel – dem Karl-Marx-Kopf – zu nähern. Eigentlich waren wir ja wie viele andere schon fast an unserem zu Hause vorbeigekommen, aber der Weg führte uns natürlich noch nach Chemnitz. Am Straßenbahnmuseum gab es dann nochmal einen kurzen Stop, wir wurden von vielen Chemnitzer Radfahrern empfangen. Und dann ging es auf die letzten km bis ins Zentrum. Leider mussten wir dort – im Gegensatz zur restlichen Tour – an jeder Kreuzung halten. Aber dadurch schafften wir es, genau um 18 Uhr auf die Brückenstraße einzubiegen, wo wir von vielen Chemnitzern empfangen wurden. Wir drei Tandems fuhren gemeinsam und hielten uns an den Armen und freuten uns riesig, dass wir die Tour gemeinsam gemeistert hatten und keiner trotz aller Widrigkeiten aufgegeben hat. In diesem Moment hatte ich – wie schon so oft nach solchen Touren – Tränen in den Augen, weil es einfach Spaß macht, so etwas gemeinsam zu erleben.
Umso wichtiger ist es mir, all denen Danke zu sagen, die so etwas möglich machen und zu so einem unvergesslichen Erlebnis machen. Dazu gehört das gesamt Team von Fit4Bike und der CWE, die tschechischen Motorradfahrer, die uns den Weg frei gehalten haben, die vielen fleißigen Helfer an den Verpflegungsstationen — auch wenn wir während der Tour zu angespannt sind, um Euch das zu zeigen, wissen wir doch genau Eure Unterstützung zu schätzen und erachten es nicht als selbstverständlich, dass Ihr Euch am Wochenende mit auf den Weg macht, um uns zu verpflegen. Vielen vielen Dank dafür! Danke auch an das Technikteam und das DRK-Team, das uns die beiden Tage begleitet hat. Für mich ist es ein beruhigendes Gefühl, kompetente Kollegen aus diesen Bereichen bei so einer Tour dabei zu haben.
Es war eine verrückte Idee, aus der die erfolgreiche Berlintour zur Übergabe des Bidbooks 2020 entstanden ist. Ich bin mir sicher, dass diese Tour neben anderen Dingen einen großen Anteil an der Ernennung von Chemnitz als Kulturhauptstadt hat und ich bin mir genauso sicher, dass Ihr es schafft, die Idee Friedensfahrt genauso erfolgreich weiter zu entwickeln. Und ich freue mich schon darauf, zu sehen, was bis 2025 daraus entsteht.
Vielen Dank für alles und vor allem, dass ich Teil des diesjährigen European Peace Rides sein durfte.
Nancy Orgis
Ein Kindheitstraum wurde wahr.
In den 70er und 80er Jahren verfolgte ich als Kind und Jugendlicher jährlich die Friedensfahrt am Radio, im Fersehen und stand natürlich an der Straße wenn es durch unseren Ort ging. Dabei träumt man schon davon auch mal dabei zu sein. Am letzten Wochenende nun wurde der Traum wahr. Ich durfte beim European Peace Ride 2021 dabei sein.
Wenn Chemnitz im Jahr 2025 Europäische Kulturhauptstadt ist, soll auch die legendäre Internationale Friedensfahrt eine Neuauflage erleben. In Vorbereitung darauf startete das Projekt European Peace Ride bereits in diesem Jahr mit zwei Etappen für ambitionierte Freizeitradsportler:innen.
Es war eine grandiose Tour, kein Rennen. Es sollte einstimmen auf 2025 und den völkerverbindenden Gedanken der Friedensfahrt wieder aufleben lassen. Schön ist, das mindestens zwei neue wichtige Gedanken mit dem EPR dazugekommen sind : die Verbindung von Generationen und die Verbindung von Radsport und Kultur.
Samstag um 8:00 Uhr starteten wir am Stadion an Gellertstrasse und fuhren ca. 200 km und 2500 Höhenmeter nach Prag. Dort wurden wir 18:00 Uhr auf dem Marianske Platz mit der Friedensfahrthymne empfangen. Danach erfolgte die offizielle Begrüßung durch die Bürgermeister von Prag und Chemnitz.
Am nächsten Morgen starteten wir bei herrlichem Sonnenschein wieder auf dem Marianke Platz und fuhren auf einer anderen Strecke über ca. 215 km und 2600 Höhenmeter zurück nach Chemnitz. Dort schlossen sich auf den letzten 3 km noch viele Chemnitzer an und rollten mit uns gemeinsam ins Ziel am Karl-Marx-Kopf.
Insgesamt waren wir 85 Fahrer:innen und wurden von mehreren Begleitfahrzeugen, dem DRK und 6 tschechischen Motorradfahren sicher geleitet und verpflegt.
Vielen Dank an Fit4Bike für die super Organisation.
European Peace Ride- Internationale Friedensfahrt 2021
Am vergangenen Samstag startete endlich die langersehnte erste Etappe des EPR von Chemnitz nach Prag. Das Wetter war die ganze Woche spätsommerlich schön und die Wetterprognosen sahen für das Wochenende auch ganz gut aus. Gegen 5Uhr früh öffnete der Himmel dann aber doch seine Schleusen und ließ es ordentlich schütten. Zum Glück wurde es Richtung Abfahrt immer weniger und hörte stellenweise sogar ganz auf. Fast pünktlich um 7,10Uhr fiel der Startschuss und das 87köpfige Peloton setzte sich in Bewegung. Die ersten 57 km nach Pockau zum Verpflegungspunkt 1 verliefen gut und meine Aufregung, ob und wie ich das Fahren in einem so großen Feld hinbekomme, legte sich komplett und wich einem bis zum Ende dauerndem freudigem Grinsen. Auf der Fahrt, die über 197km ging, gab es drei Verpflegungsstützpunkte, wo wir jeweils 30 Minuten auftanken konnten. Es gab dort alles was das Sportlerherz begehrt und wurde mit viel Liebe und Professionalität von den vielen fleißigen Helfern vorbereitet. Die ganze Fahrt über begleiteten uns Team- u. Sanifahrzeuge und einige Motorräder. Auf tschechischem Boden wurden diese noch durch einige Polizeifahrzeuge verstärkt. Nach der letzten Verpflegungsstation wurde das Tempo um einiges gedrosselt, da wir sehr gut in der Zeit lagen und erst um 18Uhr in Prag erwartet wurden.
Die Ankunft- und der Empfang dort sorgte für Gänsehaut und jagte mir ein noch breiteres Grinsen ins Gesicht. Nach einer kurzen Nacht startete der ganze Tross pünktlich 8Uhr zur 2. Etappe über 211km, die einer anderen Route folgte, wieder Richtung Chemnitz. Bei schönstem Radfahrwetter fuhren wir kontinuierlich unserem Etappenziel entgegen, wo wir pünktlich 18Uhr, unter dem Applaus zahlreicher Zuschauer, über die Ziellinie rollten- wieder Gänsehaut pur.
Es war eine überaus würdige Werbefahrt für die Kulturhauptstadt und die Wiederbelebung der Friedensfahrt, welche für mich, zu der heutigen Zeit, wo das Säbelrasseln in der Welt wieder lauter- und im eigenen Land der Ton immer rauer wird, mehr Sinn denn je macht. Für mich war es das absolute Radfahrhighlight 2021! Es machte einfach riesigen Spaß in so einer großen Gruppe Gleichgesinnter zu fahren. Vielen Dank an alle Beteiligten und Sponsoren, die dazu beigetragen haben, dass dieses Event noch lange nachhallen wird.
Besonders hervorheben möchte ich das ganze Fit4Bike Team, welches den EPR mit viel Herzblut und Professionalität organisiert hat.
Einfach nur Top!
Torsten Prenzlow
Hey Ihr Lieben,
ich denke noch täglich an dieses tolle Wochenende zurück und bin unheimlich dankbar, dass ich „Last Minute“ dabei sein durfte.
Ein besonderer Dank geht auch raus an die immerzu lächelnden Helfer*innen und die tschechischen Motorradfahrer. Da kann sich die Chemnitzer Polizei mal abschauen, wie man souverän Kreuzungen für ein Peloton absperrt.
Es ist euch gelungen ein nahezu perfektes Event zu organisieren. Schon allein deshalb freue ich mich auf alles was noch folgen wird und würde sehr gern wieder ein Teil davon sein. Ich werde auch versuchen, demnächst mal an euren Mittwochsrunden teilzunehmen.
Es war für mich eine besondere Erfahrung in einem Peloton mit so vielen Fahrern unterwegs zu sein. Schließlich sind wir in unserer Sonntagsrunde meistens nur sechs Personen und man kennt sich bereits ewig. Im Fahrerfeld konnte ich viele neue Menschen und deren Geschichten kennenlernen. Schon allein die Antworten auf die Frage seit wann sie denn Radfahren und wie es dazu kam, konnten unterschiedlicher gar nicht sein.
Das Peloton war also bunt gemischt – vom Mountainbikepro, ambitionierten Triathleten, Langstreckenfahrer und -läufer über ganze Radsportvereine bis hin zum klassischen „Sonntagsringel“-Fahrer war alles dabei.
Ich selbst habe erst 2017 mit Radfahren angefangen, aber bin tatsächlich nur sporadisch gefahren und kam in den ersten Jahren nur auf 500 bis 800km pro Jahr. Erst seit dem letzten Jahr wurden die Umfänge größer und ich konnte am Ende des Jahres 8.000 km zählen. Im Peloton hatten einige Fahrer bereits jetzt über 15.000 km gefahren.
Für mich waren beiden Fahrten des EPR auch gleichzeitig meine längsten Distanzen. Andere hatten bereits 10 Teilnahmen am FichKona vorzuweisen oder haben das Race across the Alps geschafft.
Im Fahrerfeld habe ich zum Teil 20 Jahre alte Rennräder gesehen, aber auch das 12.000 EUR S-Works der letzten Saison.
Neben den dominierenden Klickpedalen gab es auch noch einen Fahrer mit Riemenpedalen.
Diese Kontraste haben mich beeindruckt!
Und trotzdem hatten wir alle die eine Gemeinsamkeit und Botschaft:
Die Liebe zum Radfahren und Friede für alle Menschen.